Dienstag, 27. Juni 2006

In Helsinki

An meinem letzten Wochende sind meine Eltern hochgekommen um mich abzuholen - sehr praktische Angelegenheit! Zusammen haben wir noch ein paar Touren unternommen. Sonntag (28. Mai) ging es endlich einmal nach Helsinki. Das Wetter war nicht besonders vielversprechend, aber es blieb die meiste Zeit trocken. Wir konnten mitten in der Stadt (umsonst!) parken, gleich nebenan war der Dom und der Platz davor, eingerahmt von repräsentativen Gebäuden. Weiter durch die Stadt zur orthodoxen Kirche, die voller Menschen (und komischer Gerüche...) war. Dann wollten wir etwas essen, und da was zu finden war gar nicht so einfach!Am Ende waren wir in einem "RAX" und haben Pizza, Pasta und Salat satt gegessen.
Dann sind wir mir der Straßenbahn einmal im Kreis durch die Stadt gefahren, mit einem Stopp am Olympiastadion von 1952. Vom Turm hat man einen tollen Blick über die Stadt, und die Sonne kam auch raus! Danach fing es aber gleich an zu regnen... Aber als wir wieder am Hauptbahnhof waren war es wieder trocken. Nach einem kurzen Blick in die Touristinformation sind wir dann zum Auto zurück, dass wir im Parkhaus nichts bezahlen mussten hat uns doch etwas überrascht, sehr nett. Auf dem Rückweg haben wir noch in einem Vorort an einem See Kaffeepicknick gemacht, und danach ging es zurück nach Turku.
 

Mittwoch, 17. Mai 2006

Lappland 3

Oh weh, über einen Monat ist nichts passiert! Das Wetter war auch einfach zu schön. Aber zurück nach Lappland!

Der Donnerstag, also. Obwohl beim ersten Versuch kläglich gescheitert, mussten wir doch noch einmal Eisfischen gehen. Diesmal dauerte es eine halbe Stunde und es tat sich etwas an der Schnur! Mit zitternden Händen wurde der Haken hochgeholt. Der Wurm war weg. Hm, immerhin schienen Fische im Wasser zu sein. Eine weiter halbe Stunde war der nächste Wurm weg. Biester! Noch während ich mit eisigen Fingern den nächsten Gummiwurm aufspießte, konnte Johannes den ersten Fisch melden. Einer von uns beiden (wer wohl) durfte ihm mit der Schöpfkelle einen überbraten und ihn dann in den Schnee eingraben. Und dann ging es los, in nicht einmal zwei Stunden haben insgesamt acht Fische angebissen (einer ist wieder entwischt), ein voller Erfolg. Danach war aber entweder der See leer oder der Schwarm weitergezogen, jedenfalls passierte nichts mehr. Hin und wieder zogen einige Schneemobilfahrer an uns vorbei, immer nett grüßend. Also ging es wieder zurück nach Vasatokka, es war wieder wirklich kalt geworden. Beim Abwaschen in der Küche fingen einige Fische wieder an zu schwimmen. Großartig! Also wieder raus, einer von uns (wer wohl) durfte jedem mit nem Knüppel einen überbraten. Diesmal war die Wirkung die erwünschte. Und dann ging der appetitliche Teil los. Ohne vernünftig scharfes Messer sieben Fische zuzubereiten ist keine Freude, auch wenn man die meiste Zeit nur zusieht. Na, irgendwann waren alle in der Pfanne und keiner ist rausgehüpft. Haben leider nach nichts geschmeckt, aber darum gehts ja auch nicht. Selbstgefischter Fisch frisch auf den Tisch! Abends gab es Polarlichtalarm, wir haben aber nichts gesehen.

Freitag ging es wieder mit Skiern raus, und zwar in die andere Richtung, über den See zu einer angeblichen Rentierfarm. Ganz schön neblig, und dann tauchte auf einmal dieses Straßenschild mitten auf dem See auf... Aber wir habe es auf die andere Seite geschafft und haben uns auf die Suche nach der Rentierfarm gemacht. Leider haben wir nichts gefunden. Nach einer Kekspause und der Begegnung mit einer weiteren Schneemobil-Reisegruppe haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Leider hatten die Schneemobilfahrer die Loipe geplättet. Abends dachten wir dann, dass alle rausgelaufen wären um

Polarlichter zu sehen und sind auch mal raus. Kein Mensch zu sehen, aber der ganze Himmel grün! Was für ein Anblick, und es wurde immer intensiver. Nach über einer halben Stunde wurde es dann langsam schwächer. Johannes hat schöne Fotos gemacht! Später haben wir dann erfahren, dass die anderen nur in den Keller gelaufen waren, um Tischfußball zu spielen. Haha!

Samstag hatten wir endlich den ganzen Bereich für uns, die Erasmus-Gruppe ist abgereist. Durch ein bedauerliches Missverständnis wurde das gleiche von uns erwartet. Wir haben dann noch eine Nacht mehr gebucht... Der Zug ging ja erst am Sonntag. Einer von uns (wer wohl) hatte da wohl was verpennt. War zum Glück kein Problem. Am Nachmittag haben wir einen langen Spaziergang mit den Kameras gemacht und ordentlich Fotos geschossen. Und abends gab es "Der Alte", auf Deutsch mit finnischen Untertiteln. Toll!

Sonntag war dann Abschied angesagt. Aber halt - das ist leichter gesagt als getan! Entgegen anders lautender Ankündigungen (wir hatten extra gefragt) war der Empfang nicht besetzt, niemand vom Personal da. Und wir brauchten doch ein Taxi! Wir haben nur die Finnisch sprechende Köchin gefunden.
Mit Händen, Füßen und den kaum vorhandenen Finnischkenntnissen haben wir ihr unser Anliegen zu verstehen geben können, aber kein Taxi wollte fahren. Nee, Sonntags würden sie nicht fahren hätten sie alle gesagt. Also hat sie sich in ihr Auto gesetzt (noch mit einem blauen Gummihandschuh ausgerüstet) und uns nach Inari gefahren. Dabei noch schön was auf Finnisch erzählt. Dass die Sonne scheine, haben wir verstanden. Sehr netter Service! Die Taschen wurden wieder vor der Post deponiert und dann ging es noch einmal duch Inari, einkaufen und im SIIDA essen (Rentiergeschnetzeltes). Dann ging es mit dem Bus zurück nach Rovaniemi, diesmal ohne Umsteigen. Die Seen waren voll mit Eisanglern, scheint die klassische Winterbeschäftigung in Lappland zu sein.

In Rovaniemi blieb genug Zeit für einen Gang in das (nicht weiter erwähnenswerte) Zentrum und eine Pizza. Satt reist es sich doch viel besser! Nach dem Umsteigen in Tampere gab es Probleme mit den Fahrkarten. Die Reise wurde für den 26. auf den 27. gebucht. Als wir in Tampere umgestiegen sind, war es schon der 27., auf der Fahrkarte stand aber 26. Und der Schaffner konnte kaum Englisch und war sehr unfreundlich. Hat mir schließlich noch dreimal "wrong day" vorgeworfen und ist dann doch weitergegangen. Puh! Und das nach einer Nacht ohne Schlaf. Ach, außerdem mussten wir uns irgendwo andere Plätze suchen, weil die Heizung in unserem Wagen nicht ging (ich hab mich gleich über den Schnee neben meinem Platz gewundert). Naja, Montag morgen gegen acht waren wir dann doch zu Hause. Lappland im März ist auf jeden Fall eine Reise wert!

Freitag, 14. April 2006

Lappland 2

Gestern war hier doch tatsächlich ein Hauch von Frühling zu spüren. Sonne und über 5°C! Heute ist es wieder bedeckt und kalt... Aber bevor es Sommer wird, schnell noch der ausführlichere Lappland-Bericht!

Am Sonntag Abend (19.3.) ging es bei Schneefall in Turku los mit dem Zug über Tampere nach Rovaniemi am Polarkreis. Weil die Wagen aber hell erleuchtet und ziemlich voll waren, war an Schlaf nicht zu denken. Ziemlich kaputt standen wir also kurz vor acht am nächsten Morgen vor dem Rovaniemier Bahnhof und haben fröstelnd auf den Bus gewartet.

Unser Bus.
Der kam zum Glück auch und dann ging es am Weihnachtsmanndorf mit "Polarkreistor" (der eigentliche Polarkreis befindet sich - laut Wikipedia inzwischen, ja wandert der? - einige Kilometer weiter nördlich) auf nach Inari. Mit einer kurzen Pause mit Einkauf und Zwischenstopps an zwei Skigebieten voller Touristen waren wir nach viereinhalb Stunden in Ivalo, dem Hauptort der Kommune Inari. Nach einem Tee ging es schon weiter mit dem nächsten Bus nach Inari. Man merkt, dass man weit weg von zu Hause ist, wenn die Dame neben einem ein Busticket nach Murmansk(!) kauft und für die 63€ einen 500€-Schein aus der Tasche zieht. Da musste auch der Busfahrer erstmal schlucken.

Etwa Viertel vor Zwei waren wir endlich in Inari. Schnell noch einkaufen und dann bei der Post und Touristeninformation ein Taxi nach Vasatokka rufen lassen (um vor der Erasmus-Gruppe da zu sein, die mit dem gleichen Bus gekommen ist...).

Geöffnet jeden Tag!

Rechts geht die Loipe los, von hier sind es noch knappe 14 KM bis Inari.
Ganz schön weit ab, 10 KM von Inari weg und an einem großen See. Adverture-Manager Esko höchstpersönlich hat uns unser Zimmer gezeigt - oh Schreck, vier Betten! da wird doch nicht noch jemand... nein, zum Glück nicht, wär auch ganz schon eng geworden. Die Ski wurden auch gleich für drei Tage gebucht und dann erstmal was gegessen. Und dann ab in die Loipe, die gleich hinterm Haus losging. Erstmal einen Hügel hoch und dann immer auf und ab, etwa 45 Minuten und dann zurück, das musste für den ersten Tag reichen. Hat schon mal viel Spaß gemacht, trotz leichter Unsicherheiten beim Bergabfahren.

Am nächsten Tag stand Eisangeln auf dem Programm. Ausrüstung besorgt, Seen erklären lassen, dick eingepackt und los. Hm.. hier ist kein See... zurück, seitlich in die Büsche und einen kleinen See mit Iglus drauf gefunden, hier werden anscheinend die Wildnis-Nächte abgehalten. Hier soll es also sein. Loch bohren, Eis rausschöpfen und Angel rein. Und warten. Nach eineinhalb Stunden wurde uns kalt, also erstmal wieder zurück, war auch nicht weit. Dickere Sachen angezogen und nochmal nach dem richtigen See gefragt (da wo ihr wart gibt es keine Fische. - Ja, habe wir gemerkt!) und wieder unerschütterlich losgestapft. Aha, wir hatten einen Hügel zu früh aufgegeben. Da war der See, ziemlich groß. Aber auch hier war nach über zwei Stunden nichts zu holen, und kalt wurde es auch wieder, ein eisiger Wind über dem See und hin und wieder Schneeschauer.

Mittwoch, unsere größte Herausforderung: Auf Skiern nach Inari! Kurz vor zehn sind wir los, die gleiche Strecke wie am Montag (und am Dienstag, zum See). Eine ziemlich lange Steigung gab es, und danach eine ziemlich steile Abfahrt mit etlichen Schneekontakten. Am Ende stand Johannes auf einem See und kurz darauf bis zu den Knöcheln im Eismatsch. Kurzer Kriegsrat, und dann doch weiter. Schließlich war das Loipen-Schneemobil etwa eine Stunde vorher auch rübergekommen. Und auf Skiern war es auch kein Problem. Mitten auf dem nächsten See bewegte sich plötzlich was am rechten Ufer und zwei Rentiere liefen ebenfalls auf den See und blieben erst einmal kurz stehen um zu gucken.

Rentiere!
Wir auch, schnell die Kameras rauskramen! Dann liefen sie quer über den See und bogen auf unsere Loipe ab. Es folgen noch drei und danach noch einmal zwei Stück. Herrlich! Weiter ging es, nach 150m ging gab es einen kurzen Anstieg und oben stand ein grinsender Finne. Der muss ja fast mit den Rentieren zusammengestoßen sein, deren Spur lief jedenfalls die ganze Zeit an der Loipe entlang. Er wedelte dann auf unserer Spur den Hügel hinunter, und wir auf die andere Seite. Leider war hier die Loipe verschwunden und Johannes hat die Kurve unten nicht bekommen. Ich auch nicht und hab mich seitlich in den Schnee fallen lassen. Großer Fehler! Ich war erstmal verschwunden. Beim Versuch mich auszubuddeln und die störenden Ski abzumachen hab ich einen Handschuh verloren... Nach etwa 15 Minuten Suche haben wir es aufgegeben, wir haben eigentlich den ganzen Haufen zweimal durchgewühlt, aber nichts gefunden. Zum Glück hatte ich ein Paar von Omas Socken im Rucksack, bis Inari mussten die als Handschuh herhalten. Schön warm waren sie immerhin!
Nach dreieinhalb Stunden waren wir endlich in Inari! Im Sami-Museum gab es Lunch mit Steckrübeneintopf, Brot, Salat, Getränken und Nachtisch für 8,50. 6 Euro mehr als in der Mensa, aber billiger kommt man in Lappland wohl kaum zu so einer guten Mahlzeit! Hinterher gab es noch einen Kakao und dann ging es zum Einkaufen. Neue Handschuhe und dicke, norwegische Socken. Nach zwei Stunden waren wir wieder auf dem Rückweg. Die Loipe war auf den Seen fast komplett zugeweht, so dass wir uns eher vorantasten mussten, um den richtigen Weg zu finden. Nach dem zweiten See gab es eine Schokoladenpause und auf einmal knatterten am anderen Ufer zwei Schneemobile aus dem Wald und verschwanden wieder. Nach einer Minute kamen sie weider zurück, mit einer ganzen Rentierherde, die genau auf den schmalen Weg getrieben wurde, auf dem wir gerade gekommen waren. Das wäre mal eine aufregende Begegnung geworden... Nun ja, jetzt stand wieder die auf der Karte als "gefährliche Abfahrt" markierte Stelle an. Erstmal hoch, sehr imponierend unsere Einschlaglöcher vom Hinweg. Und dann wieder runter, ging ganz gut, bis auf einmal eine Straße die Abfahrt kreuzte und die Loipe weg war. Das hält das stärkste Doppelkinn nicht aus, und so hatte ich meine Lappland-Trophäe! Und noch über eine Stunde zu laufen, aber irgendwann waren wir doch da, nach insgesamt neun Stunden, davon sieben auf Skiern. Puh. Gerade rechtzeitig zur gebuchten Saunazeit. Das tat gut! Leider viel zu teuer, 25€ für zwei Stunden. Aber einmal die Woche muss das eben sein.

Mensch, das wird ja doch ganz schon lang hier. Ich hör erst einmal auf, der Rest der Woche folgt.

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